1. Leitidee und Vision
Der Bundesstützpunkt Gerätturnen weiblich und die Turn-Talent-Schule (TTS) in Mannheim verfolgen das Ziel, spitzenorientiertes Gerätturnen auf nationalem und internationalem Niveau mit einer individuellen, ganzheitlichen Förderung der Athletinnen zu verbinden.
Die Vision umfasst:
- Entwicklung von Athletinnen, die das Potenzial haben, bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften erfolgreich zu sein.
- Förderung von Persönlichkeit, Teamgeist und Verantwortung.
- Sicherstellung einer nachhaltigen sportlichen Karriere bei gleichzeitiger schulischer und beruflicher Entwicklung.
2. Zielgruppen
I. Bundesstützpunkt Mannheim
- Turnerinnen ab Altersklasse 11/12.
- Fokus auf nationale und internationale Wettkampffähigkeit.
- Integration in die 1. Bundesliga-Mannschaft der TG Mannheim.
II. TTS – Turn-Talent-Schule
- Nachwuchsturnerinnen im Alter von ca. 4–10 Jahren.
- Frühe Talentförderung und Vorbereitung auf eine spätere Aufnahme in den Bundesstützpunkt.
- Verknüpfung von schulischer Ausbildung und sportlicher Entwicklung.
III. Elternvertretung
- Am Stützpunkt gibt es drei Elternvertreter: zwei von Bundeskaderathletinnen (wie vom DTB vorgesehen) sowie einen weiteren Elternvertreter für die Turnerinnen der TTS.
- Die Elternvertreter organisieren jährlich mindestens zwei, maximal vier Elternversammlungen, bei Bedarf auch kurzfristig außerplanmäßig.
- Sie stehen in regelmäßigem Austausch mit der Stützpunktleitung und dem Vorstand Sport, übernehmen organisatorische Aufgaben bei Festen und Wettkämpfen und nehmen an den bundesweiten Versammlungen aller Elternvertreter der DTB-Stützpunkte teil.
- Sie gestalten aktiv das Vereinsleben am Stützpunkt mit und bringen sich bei Bedarf auch in die Weiterentwicklung und Evaluierung des Pädagogischen Gesamtkonzepts ein.
3. Pädagogische Grundprinzipien
- Individualisierung:
Trainings- und Förderpläne werden auf Stärken, Schwächen und Entwicklungsphasen jeder Athletin abgestimmt. Dies wird im Trainerteam mit den leitenden Trainern ausführlich erörtert und regelmäßig evaluiert. - Leistungsorientierung bei gleichzeitigem Schutz der Gesundheit:
Hohe Trainingsanforderungen werden mit Verletzungsprävention, Physiotherapie und mentaler Betreuung kombiniert. - Ganzheitliche Förderung:
Verbindung von technischem Training, athletischer Entwicklung, psychischer Stabilität, Ernährung und sozialer Kompetenz. - Integration in Teamstrukturen:
Förderung von Kommunikation, Konfliktlösung und Teamgeist, insbesondere im Bundesliga-Team. - Motivation durch Vorbilder:
Erfolgreiche Athletinnen wie Silja Stöhr und Janoah Müller dienen als Vorbilder für jüngere Talente.
Das Trainerteam verfügt über höchste nationale und internationale Ausbildungsstandards (Trainerlizenzen, sportwissenschaftliche Qualifikationen, FIG-Lizenz). Ergänzend stehen Experten aus Sportmedizin, Sportpsychologie, Reha, Physiotherapie, Athletik und Ernährung zur Verfügung, die in engem Austausch mit Stützpunktleitung, Trainern, Athletinnen und Eltern arbeiten.
4. Trainings- und Lernorganisation
I. Tägliches Training am Bundesstützpunkt:
Technik, Kraft, Beweglichkeit, Kondition und mentale Stärke mit individueller Steuerung.
II. Schulische Begleitung:
Kooperation mit Eliteschulen des Sports (LfG, IGMH), Unterstützung bei Prüfungen, Nachführunterricht.
III. Regeneration und Prävention:
Physiotherapie, medizinische Betreuung, Ernährungsberatung, Monitoring von Belastung und Gesundheit. Das Stützpunkt verfügt hierfür über ein eigenes, strukturiertes Konzept zur medizinischen Versorgung, das jederzeit über die Homepage des Trägervereins abrufbar ist.
IV. Digitale Dokumentation:
Trainingspläne, Fortschrittskontrolle, Feedback und Kommunikation über digitale Plattformen.
V. Wettkampforientierung:
Landes- und Bundeskader-Tests, nationale & internationale Wettkämpfe, Bundesliga, Vorbereitung auf EM, WM, Olympia.
5. Kooperationen und externe Partner
- Schulen: Flexible Gestaltung der schulischen Ausbildung.
- Sportmedizin & Physiotherapie: Ganzheitliche Betreuung, Verletzungsprävention, Reha.
- Vereine & Verbände: Teilnahme an Wettkämpfen, Talentförderprogrammen, Trainingslagern.
- Sponsoren & Förderer: Finanzierung von Material, Reisen, Wettkämpfen.
6. Förder- und Entwicklungsplanung
- Individuelle Zielvereinbarungen: Technik, Kraft, mentale Stärke, Wettkampfergebnisse.
- Regelmäßige Evaluation: Tests, Feedbackgespräche, Anpassungen der Trainingspläne.
- Langfristige Perspektive: Nachhaltige Entwicklung, Karriere- und Ausbildungsplanung.
7. Integration in die Bundesliga & Wettkampfstrategie
- Teilnahme der Stützpunkt-Turnerinnen in der 1. Bundesliga der TG Mannheim.
- Bundesliga als Trainings- und Wettkampftest zur Vorbereitung auf internationale Einsätze.
- Förderung von Teamgeist, Wettkampferfahrung und Verantwortung.
8. Besondere Merkmale der pädagogischen Arbeit
- Vorbildfunktion: Erfolgreiche Athletinnen inspirieren den Nachwuchs.
- Individuelle Betreuung: Persönliche Trainings- und Entwicklungspläne.
- Nachhaltigkeit: Langfristige statt kurzfristiger Erfolge.
Professionalisierung: Nutzung der Infrastruktur von Stützpunkt und Akademie.
9. Internats- und Betreuungsstrukturen
- GymWG (Sportinternat/Schülerwohnheim): Am Stützpunkt besteht eine eigene Wohngruppe für Athletinnen. Sie verfügt über ein eigenständiges pädagogisches Konzept, das auf das Stützpunktkonzept abgestimmt ist und den Anforderungen des KVJS Baden-Württemberg entspricht. Es bildet die Grundlage für die Betriebserlaubnis und wird regelmäßig überprüft.
- Teilzeitinternat mit Hort: Ergänzend gibt es ein Teilzeitinternat mit angeschlossenem Hort, ebenfalls KVJS-zugelassen. Auch hier liegt ein erweitertes pädagogisches Konzept vor, das regelmäßig evaluiert und von den zuständigen Stellen geprüft wird.
10. Zielsetzung für Auszubildende und neue Mitarbeiterinnen
- Vermittlung der pädagogischen Grundprinzipien.
- Praxisnahe Einbindung in Trainings- und Förderprozesse.
- Einheitliche Standards bei Dokumentation, Trainingsorganisation und Betreuung.